Corinnas Quartier Talk mit Konrad Pauli
Konrad Pauli wurde in Aarberg geboren und wuchs ebenda auf. Er besuchte das Lehrerseminar Hofwil, unterrichtete 40 Jahre und schrieb nebenbei. Die Schule und das Schreiben halfen einander, wie er sagt; er vergleicht sein Tun mit einem Güterbahnhof mit vielen Gleisen und das Schreiben sei immer noch eine Notwendigkeit.
Dieser «Talk» entstand ohne das Wissen, dass Konrad Pauli bereits in den Quartierköpfen vorgestellt wurde, weshalb das Interview eher kurz gehalten ist und nicht der üblichen Länge entspricht.
Du lebst seit Jahren im Breitenrain; welche Veränderungen nimmst du wahr?
Viele, denen man begegnet ist, sind nicht mehr da.
Wie fandest du ins Nordquartier oder es zu dir?
Über etliche Orte landete ich Anfang der Achtzigerjahre im Breitsch. Wir haben uns gegenseitig gefunden.
Hat es dich nie aus dem Nordquartier weggezogen?
Klar, immer wieder. Auf Reisen nach nah und fern. Wegziehen war aber nie ein Thema.
Wie kamst du zum Schreiben?
Schon als Junge verfasste ich Foto-Text-Reportagen für Zeitungen. Über Jahre Ausstellungsberichte. Dann packte mich die Prosa – auf einmal war alles Stoff.
Du hast mal gesagt, du seist kein bekannter Autor, einer, der nicht auf Bestsellerlisten aufgeführt sei. Hast du das manchmal empfunden?
Ganz unbekannt bin ich auch wieder nicht.
Dein Buch «Josef und Eva» thematisiert den Verlust des Partners, einen Verlust, den du 2022 mit dem Tod deiner Frau erlebt hast. Was hat das Schreiben der Geschichte mit dir gemacht?
«Eva und Josef»: Die Erzählung war, nach einem halbjährigen Stillstand, der Versuch, aus der Erstarrung herauszufinden.
Wenn du ein Buch mit einer Geschichte aus dem Nordquartier schreiben würdest, welchen Titel hätte es?
In vielen meiner Bücher hat es Breitsch-Geschichten.
Und was wäre die Handlung?
Halte mich an Martin Walser: «Ich möchte, dass die Abenteuer in Prosa stattfänden, nicht in Handlungen.»
In einem Bericht stand, dass die Schüler und du bei deinem Abschied aus dem Berufsleben geweint hätten. Erinnerst du dich an diesen Moment?
Es war ein berührender Moment – aber wir haben auch gelacht.
Welche besonders schöne Geschichte passierte dir im Nordquartier?
Es gibt einige. Nenne ich die eine, übergehe ich die andere.
Und zu guter Letzt: Wo zieht es dich im Quartier immer wieder hin?
Die vertrauten Wege. Auf ihnen geschieht immer etwas. Man muss es bloss wahrnehmen.
Was wünschst du den Menschen im Nordquartier für die kommenden Feiertage und für 2026?
Gib dem Leben einen Sinn.