Ein sackstarker Jahrgang mit einer breitgefächerten Vielfalt
Pünktlich zum Jahresende präsentieren wir Ihnen wieder eine Auswahl von Büchern, geschrieben von Autorinnen und Autoren aus der Region, zum Verschenken oder zum Selberlesen.
Meral Kureyshi, «Im Meer waren wir nie», Limmat Verlag
Die 1983 im Kosovo als Tochter von Eltern der türkischsprachigen Minderheit geborene Autorin lebt seit 1992 in Bern. 2015 erschien ihr Debüt «Elefanten im Garten». Sie zählt zu den wichtigsten Stimmen der Schweizer Gegenwartsliteratur. «Im Meer waren wir nie» ist ihr dritter Roman.
Flurin Jecker, «Santa Tereza», Nagel und Kimche
Luchs, die Hauptfigur im Roman «Santa Tereza», ist Friedhofwächter und hat eine kognitive Beeinträchtigung – und einen Blick für das wirklich Wesentliche. Flurin Jecker, geboren 1990 in Bern, ist Biologe, ehemaliger «Bund»-Journalist und Absolvent des Literaturinstituts in Biel.
Christine Brand, «Vermisst – Der Fall Emily», Blanvalet
Die Tochter eines Emmentaler Bestatters und frühere Gerichtsreporterin landet mit ihren Krimis immer wieder Bestseller. Im neusten Band der «Vermisst»-Reihe stösst Privatermittlerin Malou Löwenberg auf einen Kinderhändlerring. 2026 erscheint die Verfilmung ihres Romans «Blind».
Thomas Bornhauser, «75», Weber Verlag
Mit Krimis hat der ex-Migros-Aare-Kommunikationschef abgeschlossen. Zum 75. Geburtstag schildert er ebenso viele Episoden aus seinem Leben. Er besuchte die gleiche Schule wie Donald Trump, gehörte zur Air Force One von Ronald Reagan und löste beinahe eine Staatskrise aus.
Barbara Traber, «Sie sind noch da», Neptun Verlag
In ihrem neuen Buch stellt Barbara Traber die Schicksale von Schreiberinnen vor, die sich trotz grossem Können nie ganz durchsetzen konnten: Dramatikerin Brigitte Meng, Kinderbuchautorin Elsa Muschg, Mundartdichterin Gertrud Burkhalter, Lys Wiedmer-Zingg und Radka Donnell.
Agnes Siegenthaler, «So nah, so hell», Zytglogge Verlag
In einer eigentümlichen neuen Mischung aus Lyrik und Prosa legt die 1988 in Bern geborene Agnes Siegenthaler mit «So nah, so hell» ihren Debütroman vor. Eine poetische Spurensuche in einem zur Räumung bestimmten Haus, auf einer etwas anderen Suche nach der verlorenen Zeit.
Meret und Lia Wälti, «Lia am Ball», Kaleio Verlag
Das reich illustrierte Buch für Kinder ab acht Jahren, verfasst von den Langnauer Schwestern Meret und Lia Wälti, erzählt die Geschichte von Lia Wälti, Captain der Frauen-Fussballnati und Spielerin bei Juventus Turin. Die Illustrationen stammen von Mireille Lachausse.
Sandra Rutschi, «BEA – ihre Menschen, ihre Geschichten», Stämpfli Verlag
Die als BZ-Journalistin bekannte Autorin schreibt Sachbücher und Fiktionales. Das BEA-Buch beleuchtet nicht nur die Frühjahrsmesse, sondern die ganze Geschichte des Messeplatzes Bern. Und im Gmeiner Verlag veröffentlichte Rutschi 2025 auch den Krimiband «Mörderische Aare».
Stefanie Christ, «Der Schlitten der Stadtpräsidentin und andere Wunder», Th. Gut Verlag
Auch Christ verfügt über langjährige BZ-Vergangenheit. Die Weihnachtsgeschichten sind eine perfekte Einstimmung auf die Festtage. Im Baeschlin Verlag ist von ihr das Kinderbuch «Das Universum im Käselöch» erschienen, im Weber Verlag eine erneuerte Version von «Liebes Bern».
Peter Beutler, «Monbijou», Emons Verlag
Beutler lässt in seinem Krimi den wahren Fall Marcel Walther wiederaufleben. 1995 geriet der Gynäkologe in Verdacht, seine Schwägerin ermordet zu haben, und nahm sich das Leben. Walther pflegte gute Beziehungen zum späteren Stapi Alex Tschäppät, siehe den Stiller-Has-Song «Aare».
Endo Anaconda, «Im Gespinst, in dem ich wohne», Verlag Der gesunde Menschenversand
Von Stiller-Has-Frontmann Endo Anaconda ist dreieinhalb Jahre nach seinem Tod als sein lyrisches Vermächtnis ein umfangreicher Band mit dem Untertitel «Schlaflieder. Liebesgedichte. Seuchentexte» erschienen. Mitherausgeberin ist sein ältestes Kind, die Künstlerin Nina Rieben.
Markus Isenschmid, «Der Apéro war vorzüglich», tolino media
Ursula wird 70 – die beste Gelegenheit für ein grosses Fest. Und der ideale Ausgangspunkt für den pensionierten Berner Chemiker und Biologen Markus Isenschmid, in seinem Roman die Magie von wahrer Freundschaft und die Schwierigkeiten des Älterwerdens in optimistischer Form zu vereinen.
Barbara Lutz, «Wo wir hingehören», Limmat Verlag
Die 1959 geborene Vorarlbergerin studierte Ethnologie und lebt in Bern. Für «Keine Seufzer wert» erhielt sie 2017 den Berner Literaturpreis. In «Wo wir hingehören» schildert Lutz das Schicksal zweier Geschwister als Pflegekinder auf einem österreichischen Bauernhof in der Nachkriegszeit.
Christoph Simon, «Die geschenkte Leiche», Atlantis
Der erste Krimi des bekannten Berner Kabarettisten dreht sich um Paul Gertsch, Besitzer eines Trödelladens in der Altstadt, der sich mit seiner Tochter auch um die Aufklärung von Verbrechen kümmert. Erkenntnis: Der trockene Simon-Humor funktioniert auch in Buchform formidabel.
Hans Herrmann, «Seefeld», Lokwort
Wer einmal über die Karrenfelder im Naturschutzgebiet Hohgant-Seefeld gewandert ist, den lassen sie nie mehr los. Nun hat der Theologe Hans Herrmann der Gegend ein literarisches Denkmal gewidmet. Angesiedelt ist der Krimi in den 1940er-Jahren und der Ära von General Henri Guisan.
Konrad Pauli, «Passo per passo», Klaus Isele Editor
Der 1944 in Aarberg geborene Pauli hat schon zahlreiche Prosabände veröffentlicht. In seiner neusten Geschichtensammlung «Passo per passo» erkundet er als literarischer Flaneur die unscheinbaren Ecken der Stadt. Sein Motto heisst: Die grosse Welt spiegelt sich im Kleinsten.
Karin Hofmann, «Leo Sola», Lokwort
Die in Bern lebende Autorin ist seit vielen Jahren in Führungspositionen des Gesundheits- und Sozialbereichs tätig, u. a. als Delegationsleiterin beim IKRK. Der Roman «Leo Sola» ist Hofmanns Einstieg in die Belletristik, aufgemacht an der Auslandskorrespondentin Leonie «Leo» Lusser.
Thomas Pfenninger, «Die noch leben», Kommode Verlag
Der 1984 in Zürich geborene Schriftsteller lebt in Bern. 2022 erschien sein Debütroman «Gleich, später, morgen». In «Die noch leben», angesiedelt im spanischen Cartagena, geht es um die moralisch-politische Frage, was bei uns täglich unter welchen Bedingungen auf dem Teller landet.
Res Brandenberger, «Einer wie Erik», Allenfalls Verlag
Der Berner Grafiker und Spielgestalter («Kreml», «Tichu») schreibt auch. In seinem neuen Roman sprüht die Fantasie und Fabulierlust des ausgebildeten Sekundarlehrers wieder aus jeder Zeile. Und er führt in «Einer wie Erik» flugs sogar ein neues Allianzpronomen ein. Ein Heidenspass!
Jrene Rolli / Till Keller / Sarah Forrer, «Einfach saisonal», KRAUTin Verlag
Gäste kommen und keine Ideen im Kopf? Von Till Keller, Küchenchef im vielgelobten Restaurant «Darling» an der Kasernenstrasse, stammen die Rezepte in diesem Kochbuch, das alle Sorgen vertreibt. «Einfach saisonal» versammelt 60 Lieblingsgerichte, sortiert nach den vier Jahreszeiten.
Fitzgerald & Rimini, «Ennetlands», LP mit Booklet, Verlag Der gesunde Menschenversand
Ariane von Graffenried und Robert Aeberhard bilden dieses klangvolle Spoken-Word-Duo und verbinden Musik, Performance und Literatur. Ihr neues Album mit sieben literarischen Liedern «voller Sehnsucht nach dem Unbekannten» wird am 11. Januar 2026 im Progr Bern getauft.
Sam Mumenthaler (Herausgeber), «Beat by Beat», Verlag Sturm & Drang
Der Berner Popchronist hat einen ganz besonderen Schatz gehoben: Die Memoiren des 2024 verstorbenen «Pop»-Mitgründers Beat Hirt geben einen einmaligen Einblick in die wilde Welt der 1960er, inklusive grandioser Fotos von späteren Stars wie David Bowie oder Eric Clapton.
Therese Bichsel, «Das Jahr ohne Sonne», Zytglogge Verlag
Die gebürtige Emmentalerin spezialisiert sich seit ihren Anfängen als Buchautorin in den 1990er-Jahren auf historische Stoffe. Im Mittelpunkt von «Das Jahr ohne Sonne» steht die Not der Schweizer Landbevölkerung im frühen 19. Jahrhundert, ausgelöst von Missernten und Hunger.