«AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ»

Fachkundige Unterstützung bei Intoleranzen

Seit 25 Jahren bietet die Stiftung «aha! Allergiezentrum Schweiz» an der Scheibenstrasse 20 in Bern Beratung und Unterstützung für Betroffene und Fachpersonen bei Allergien, Intoleranzen, Asthma und Hauterkrankungen. Geschäftsführerin Fabienne Hebeisen-Dumas (46) gab uns Einblicke in das Schaffen der Stiftung. Ihr grosses Ziel: die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern.

Bianka Balmer
P10157449_AfdN_11_2025_High 16-1_rgb-min.jpg
«aha!»-Geschäftsführerin Fabienne Hebeisen-Dumas. Bilder: Lea Moser

Liebe Frau Hebeisen-Dumas: Seit wann gibt es das aha!-Büro in Bern und wann sind Sie dazugekommen?
Die Stiftung «aha! Allergiezentrum Schweiz» hat seit ihrer Gründung 1999 ihren Sitz in Bern. Was mit nur wenigen Mitarbeitenden begann, ist heute ein interdisziplinäres Team mit über 20 Fachpersonen, unter anderem aus den Bereichen Pharmazie, Pflege, Ernährungsberatung und Kommunikation. Das Angebot der Stiftung wächst stetig und reicht von Schulungen, Informationsbroschüren, persönlichen Beratungen über Online-Angebote bis hin zum Allergie-Gütesiegel, das über eine unabhängige Tochtergesellschaft vergeben wird.

Ich habe die Geschäftsführung vor rund zwei Jahren übernommen. Mein beruflicher Hintergrund im Gesundheits- und Sozialbereich und meine Überzeugung, dass insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Allergien, Hautkrankheiten oder Asthma Aufklärung und Befähigung zentrale Pfeiler für mehr Lebensqualität sind, führten mich hierher.

«Uns ist wichtig, dass der Zugang zu Wissen und Unterstützung für alle möglich ist.»
Über die aha! infoline als niederschwelliges Angebot können sich Betroffene telefonisch oder per E-Mail von einer Fachperson kostenlos beraten lassen. Unsere Website als zentrale Anlaufstelle bietet umfangreiche aktuelle Informationen für Betroffene, Angehörige und Fachpersonen: Broschüren, Merkblätter, Veranstaltungshinweise und die Möglichkeit, sich für die Schulungen anzumelden. Die Schulungen richten sich an Erwachsene, Kinder und Familien mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) oder Anaphylaxie. Sie kombinieren E-Learning-Teile mit einem anschliessenden Präsenzkurs. Die Kosten betragen 90 Franken für eine oder zwei Personen. Gönner:innen, die uns ab 50 Franken pro Jahr unterstützen können, bezahlen lediglich 40 Franken.

Aktuelle Polleninfos bieten wir über unsere App «Pollen-News» mit fast 100 000 Nutzer:innen sowie über regelmässige Newsletter. Darüber hinaus sind wir auf Social Media wie Facebook, Instagram und LinkedIn aktiv.

Vielfältige Aktivitäten für eine hohe Lebensqualität
Seit 2012 organisieren wir jährlich Lagerwochen für Kinder und Jugendliche, in denen sie mit fachlicher Begleitung eine abwechslungsreiche Zeit verbringen können und lernen, eigenverantwortlich mit ihrer Erkrankung umzugehen. Uns ist wichtig, dass der Zugang zu Wissen und Unterstützung für alle möglich ist, unabhängig vom Einkommen. Denn gut informierte Betroffene können besser mit ihrer Krankheit umgehen, ihre Lebensqualität verbessern und die oft lange Zeit zwischen einer ersten Vermutung und einer gesicherten Diagnose besser überbrücken.

Schulung von Expert:innen
Jedes Jahr schulen wir zahlreiche Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen, darunter Lehrpersonen, Kita-Mitarbeitende und medizinische Fachpersonen. In mehr als 600 Schulungen haben wir seit unserer Gründung über 13 000 Expert:innen weitergebildet. Sie alle tragen dazu bei, dass Betroffene im Alltag besser verstanden und begleitet werden.

Wie finanziert sich die Stiftung?
Unsere Stiftung ist Zewo-zertifiziert und finanziert sich über Spendengelder, Gönnerschaften, Förderstiftungen, Leistungsvereinbarungen sowie über die Einnahmen aus Dienstleistungen. Ein Teil unserer Mittel stammt aus der unabhängigen Tochtergesellschaft Service Allergie Suisse SA, die das Allergie-Gütesiegel vergibt und damit für Betroffene eine gute Orientierung beim Einkauf bietet.

Was sind Ihre nächsten Projekte und Wünsche für die Zukunft?
Wir möchten unser Angebot weiter digitalisieren und noch niederschwelliger gestalten, insbesondere auch für jüngere Zielgruppen. Gleichzeitig wollen wir in der Politik und im Gesundheitswesen weiterhin unsere Stimme hörbar machen, um die Anliegen und Bedürfnisse von Betroffenen noch stärker zu vertreten.

Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich bei unseren engagierten Mitarbeitenden, dem Stiftungsrat, den Gönner:innen sowie unseren Partnern. Nur dank ihnen ist es möglich, so viele Menschen zu erreichen und zu unterstützen. Unser Ziel bleibt klar: Lebensqualität für Betroffene schaffen, heute und in Zukunft.

Vielen Dank für dieses spannende Interview und die tolle Arbeit der Stiftung. Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Für weitere Infos und Kontakt:

afdn_skyscraper_migros-min.jpg