THOMAS JAKOBSON

Originelle Socken und passende Fliegen

Seit 11 Jahren entwirft Thomas Gfeller (38) Socken mit originellen Mustern und dazu passende Fliegen, die in einer kleinen deutschen Sockenmanufaktur unter fairen und ökologischen Bedingungen hergestellt werden. Der gelernte Primarlehrer und Konzeptdesigner erzählte uns über sein Leben und dieses interessante Tätigkeitsfeld.

Bianka Balmer
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Ich bin in Bern geboren, aufgewachsen und habe hier in fast 20 Jahren schon in verschiedenen Quartieren gelebt. Für mein Studium, verschiedene Modeprojekte und Praktika war ich zwischenzeitlich auch für einige Zeit in Berlin, Bremen und in der Nähe von Stuttgart. 2020 haben meine Frau, unsere beiden kleinen Kinder und ich im schönen Breitenrainquartier unser Zuhause gefunden. Der Kontakt zu unseren Freunden im Quartier und zum lokalen Gewerbe ist uns sehr wichtig. Nach meinem Primarlehrer-Studium an der PH Bern arbeitete ich als Stellvertreter an verschiedenen Schulen im Kanton Bern. Von 2011 bis 2014 studierte ich an der Zürcher Hochschule der Künste Style & Design und beschäftigte mich im Rahmen dieses vielfältigen Studiums mit Trends, Konzept- und Bühnendesign, Grafik, Fotografie, Video und Mode. Während eines Erasmusjahres studierte ich danach Modedesign in Bremen, erwarb in den verschiedenen Ateliers mit Nähen, Stricken, Häkeln, Hutmachen, Siebdruck, Mode- und technischem Zeichnen das Handwerkszeug für meine Marke und gründete mit meiner Bachelorarbeit meine Marke Thomas Jakobson, deren Name übrigens auf meinem zweiten Vornamen Jakob basiert. Wegen meiner blonden Haare fragen viele, ob ich aus Schweden stamme oder andere nordische Wurzeln habe (lacht). Parallel zu meinen Studien und der Tätigkeit als Designer arbeitete ich immer als Primarlehrer. Durch die Skalierung meiner Geschäftsidee wurde der Gedanke, mich beruflich vollumfänglich Thomas Jakobson zu widmen, immer realistischer und ich konnte ihn im zehnten Jahr meiner Marke umsetzen. Mittlerweile entwickle ich neben meinen Kollektionen monatlich ca. zehn Projekte für Firmen, Vereine, Musiker:innen und Organisationen. So kann ich meine Designexpertise sehr vielfältig einsetzen, erweitern und individualisierte Socken in Kleinmengen für alle möglichen Bereiche gestalten.

11 Jahre Thomas Jakobson: eine spannende Reise

Während meiner früheren Primarlehrer-Tätigkeit habe ich viele Mutterschaftsvertretungen gemacht und dabei viel technisches und textiles Gestalten unterrichtet. Ausserdem war ich einige Zeit bei Hugo Boss, als Designer eines kleinen Hut-Labels und bei Blacksocks im Design/Einkauf beschäftigt. Diese Erfahrungen halfen mir sehr beim Start meines Unternehmens. Für Thomas Jakobson produzierte ich ganz am Anfang in einer kleinen Ostschweizer Sockenmanufaktur, war viel vor Ort und lernte so alles rund um das Handwerk, das Designprogramm, die Strickmaschine und die Sockenproduktion. Dieses Know-how bildet die Basis meiner Arbeit: Ich bin durch und durch Sockenexperte. Heute arbeite ich mit einer kleinen Manufaktur im Osten Deutschlands zusammen und bin in täglichem Kontakt mit dem Betriebsleiter und der Dame aus dem Musterraum. Mehrmals im Jahr bin ich vor Ort, um den direkten Kontakt aufrechtzuerhalten. Wir bauen gerade eine langfristige Zusammenarbeit auf, erweitern die Produktionskapazität und wollen in der Schweiz noch mehr nachhaltige hochwertige Socken auf den Markt bringen. Nachdem ich mein Geschäft viele Jahre in Eigenregie geführt und mich mit Fragen der Geschäftsentwicklung, des Designs, der Produktion, des Vertriebs, des Marketings und der Logistik beschäftigt habe, werde ich seit diesem Jahr strategisch von meinem besten Freund sowie seit Anfang August in ver schiedenen Bereichen des Geschäftsalltags von meiner ersten Praktikantin unterstützt.

Coole Socken- und Fliegenkombinationen: Mit der Bachelorarbeit fing alles an

Als schon immer grosser Sockenfan kaufte ich im Rahmen der Erstellung meiner Bachelorarbeit im Jahr 2014 farbige Socken auf der ganzen Welt zusammen und kombinierte sie mit meinen Outfits. Mit dieser Chance, mein eigenes Label zu gründen und meine ersten eigenen Socken zu designen und zu produzieren, erfüllte ich mir einen grossen Traum. Das Glücksgefühl, wenn mein Design von der Grafik in den Strick übergeht und ich die Socke in den Händen halte, ist immer noch das Highlight meines Alltags und treibt mich bis heute an. In erster Linie gestalte ich die Designs immer für mich – wenn sie anderen Menschen auch gefallen und sie die Socken kaufen, ist mein Glück perfekt. Weil ich in meinen Outfits gerne Farben und Muster kombiniere, entstand die Idee mit den zu den Socken passenden Fliegen. In der Anfangszeit lief ich oft auch im Alltag mit Fliege herum. Heute kombiniere ich auch andere Bereiche eines Outfits mit meinen farbigen Socken. Die letzten Jahre waren sehr intensiv: Nach unserer Weltreise kamen in einem Jahr unsere beiden Kinder zur Welt. Sie stellten unseren Alltag auf den Kopf (lächelt), ich unterrichtete mehr und die Socken gerieten immer mehr in den Hintergrund. Letztes Jahr zog ich dann die Reissleine und folge seitdem wieder meinem Herzen: Ohne Socken kann ich nicht leben – obwohl ich auch gern barfuss unterwegs bin. Heute kann ich jeden Tag aufstehen und mich um Thomas Jakobson und mein vielfältiges Netzwerk kümmern. Das macht mich glücklich.

Coole Designs, Preise und Lieferbedingungen

Alle Thomas-Jakobson-Socken können im Onlineshop bestellt werden. Ab Anfang September bin ich in meinem neuen Atelier in der Lorraine und empfange dort auf Anfrage gerne Menschen zur Beratung, Inspiration oder für Anfragen für individualisierte Socken.

Was sind deine nächsten Projekte und Wünsche für die Zukunft?

Im September ist meine Kollektion von Socken mit Postleitzahlen für den Berner Stadtteil 3014 heraus. Wir werden dann nach und nach die Menschen in den Berner Stadtteilen abstimmen lassen, für welches Quartier als Nächstes Postleitzahlen-Socken herausgekommen sollen. Diesen Herbst bringe ich ausserdem zum ersten Mal unifarbene Socken heraus: In meinem Alter merke ich, dass ich manchmal auch Lust habe, Socken ohne Muster zu tragen. Ich arbeite momentan mit verschiedenen nachhaltigen Läden in der Region zusammen und entwickle mit ihnen ihre eigenen individuellen Sockenkollektionen. 2026 starte ich zudem mit Kindersocken aus Bio-baumwolle. Mein Wunsch für die Zukunft ist, mit Thomas Jakobson zu bewusstem Konsum anzuregen. Nachhaltigkeit in jedem Bereich meines Geschäfts durch hohe Qualität, gutes Design und ehrliche Arbeit sollen als Vorbild dienen und es soll bekannt werden, dass man bei Fragen bei Thomas Jakobson ehrliche Antworten erhält und auf viel Erfahrung trifft. Inall den Jahren konnte ich immer auf die Unterstützung meiner Freunde und meiner Familie zählen: Ohne mein wunderbares Umfeld würde ich nicht da stehen, wo ich heute bin. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Lieber Thomas, vielen Dank für dieses spannende Interview. Wir wünschen dir alles Gute!

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Das Gesicht hinter Thomas Jakobson: Thomas Gfeller.
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