Ein ganz spezielles Déjà-vu im Schweizer Cup
In der ersten Hauptrunde des Schweizer Cups trifft der FC Breitenrain am 17. August auf den FC Thun. Vor elf Jahren gab es diese Paarung schon einmal, Hitchcock-Finale inklusive.

Dank der gelungenen letzten Sai- son mit dem fünften Schlussrang hat sich der FC Breitenrain direkt für die erste Hauptrunde des Schweizer Cups qualifiziert. Über die Auslosung – Neo-Superligist FC Thun – sind die Verantwortlichen selbstredend zufrieden. Auch für die Spieler und die Fans der Oberländer ist die kurze Anfahrt vorteilhaft. Viele «Breitsch»-Fans haben sich sofort daran erinnert, dass es diese Cup-Konstellation auf dem «Spitz» schon einmal gegeben hatte. Am 23. August 2014 stand der damals von Urs Fischer trainierte FC Thun vor knapp 2500 Zuschauern lange am Rand einer Niederlage. Kastriot Sheholli (57. Minute) und Adnan Rebronja (77.) brachten Breitenrain zweimal in Front. Erst in der 92. Minute gelang Alex- ander Gonzalez der Ausgleich. Und in der 94. Minute verhinderte Nelson Ferreira die Verlängerung. «Die Sensation lag in der Luft», schrieb der «Tages-Anzeiger». Der spätere «Breitsch»-Sportchef Sandro Galli meinte gegenüber SRF: «Zuletzt entschied die Cleverness des Oberklassigen». Urs Fischer sagte: «Wir kamen mit zwei blauen Augen davon.» In den Reihen der Gastgeber stand damals auch der frühere YB-Profi Nicolas Kehrli. «Ich weiss noch gut, wie ich nach 15 Sekunden und einem Rückpass von Galli von Thun-Stürmer Christian Schneuwly unter Druck gesetzt wurde, den Ball befrei- en wollte und ein Luftloch schlug. Aber Schneuwly konnte nichts mit dem freien Ball anfangen», erinnert er sich gegenüber dem Anzeiger für das Nordquartier. «Ebenfalls sehr eindrücklich war die tolle Stimmung», meint Kehrli. «Es war krass, als Underdog so lange in Führung zu sein. Wir hatten eine regelrechte Offensiv-Mauer vor uns und es war nur eine Frage der Zeit, wann es einschlagen würde», so Kehrli. «Am Schluss gingen uns Kraft und Kon- zentration etwas aus. Doch der Stolz über die starke Leistung überwog die Enttäuschung bei Weitem.»
Der FC Thun kehrt meist gerne auf den «Spitz» zurück. Zuletzt gewann er zweimal in Folge den Burkhalter- Cup. Am vergangenen 27. Juni kam es vor 3200 Zuschauern in diesem Rahmen zum letzten Kräftemessen zwischen Thun und Breitenrain. Die Oberländer gewannen durch Tore von Marc Gutbub und Dominik Franke 2:0. Zur Stimmung meint Thun-Sportchef Dominik Albrecht: «Der Platz befindet sich mitten in einem Stadtquartier, die Wege sind kurz und es gibt keinen grossen Abstand zum Publikum wie in anderen Stadien. Dieses Ambiente inklusive Holztribüne ist sehr speziell.» Unterschätzen wird Thun den Gegner kaum. «Breitenrain ist ein sehr am- bitionierter Amateurverein», meint Albrecht anerkennend.