Altenberg-Rabbental-Leist - HV 2025

Samichlous, Mani Matter und viele bunte Wünsche

Die Hauptversammlung des Altenberg-Rabbental-Leistes (ARL) war geprägt von gewohnten Themen und neuen Ideen. Dazu gehörte ein Referat über die Angebote der Stadt für ältere Menschen. Und die Hoffnung auf eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr besteht immer noch.

Martin Jost
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Aktueller ARL-Vorstand (v.l.): Lorenzo Conti, Helmut Zohren (neu), Thomas Kramer, Christoph Kühnhanss, Karin Greischberger, Ulrich Kriech (Präsident), Raphael Dettling (neu). Bilder: mj

Gleich nach der Begrüssung berichtet Ulrich Kriech als Präsident des ARL mit Freude von zwei Firmen als Neumitglieder. Neue Firmen im Quartier sind eher ungewohnt, gewohnt hingegen ist die zügige Behandlung der Traktanden. Das betrifft die Genehmigung des letztjährigen Protokolls genauso wie den Jahresbericht, der bereits im Magazin des Leistes publiziert wurde. Somit kann der Präsident überleiten zur Jahresrechnung und übergibt Bettina Büchi das Wort. Die Verantwortliche für die Finanzen gab letztes Jahr bekannt, sich trotz Wegzug aus dem Quartier weiterhin zur Verfügung zu stellen, bis die Nachfolge geregelt ist. Sie präsentiert einen Abschluss, der einen Minusbetrag von 1000 Franken ausweist und deshalb auch das Vermögen entsprechend schmälert. «Das ist zwar nicht besorgniserregend», sagt die Kassierin, «trotzdem ist es sehr wichtig, dass neue Mitglieder mit ihren Beiträgen hinzukommen. » Anlässe seien auch für die Finanzen von grosser Bedeutung, weil auf diesem Weg Spendengelder erzeugt werden, die rund einen Fünftel der Einnahmen darstellen.

Spielplätze auch als Treffpunkt

Nach der Genehmigung der Jahresrechnung gibt Ulrich Kriech Einblick in das Jahresprogramm: «Ein richtiger Knaller ist das Mai-Konzert, das heuer am 1. Juni stattfindet. Dann tritt Ueli Schmezers ‹MatterLive› im Botanischen Garten auf.» Die Mani- Matter-Coverband werde viel Publikum anziehen, ist er überzeugt und empfiehlt deshalb, frühzeitig zu erscheinen. Eine hörbar erfreuliche Reaktion löst Ulrich Kriech mit dem Ausblick auf den Samichlous-Anlass im Gewächshaus des Diaconis-Gartens aus. «Der Anlass hat sich in kurzer Zeit höchst erfreulich entwickelt. Letztes Jahr konnte der Samichlous bereits mehr als 50 Kinder beschenken. Es ist eine grosse Freude, dürfen wir so etwas wiederum veranstalten.» Weniger Freude bereitet den Anwohnenden die Verkehrs- und Parkplatzsituation an der Lerberstrasse. Nach einer Umfrage wurden die wichtigsten Anliegen zusammengefasst, um gemeinsam mit den Behörden Lösungen zu erarbeiten. Auch für die Aufwertung der Spielplätze an der Altenbergstrasse und beim Steg wird sich der Leist einsetzen, umso mehr, da ein eigentlicher Quartierplatz als Treffpunkt fehlt.

ÖV als Dauerthema

Und schliesslich, so Ulrich Kriech, sei vor lauter Euphorie rund um den Samichlous fast vergessen gegangen, dass man das Engagement für ältere Bewohnende erhöhen will. «Weshalb », fragt er rhetorisch, «nicht auch ein Samichlous-Anlass für Ältere? Vielleicht in Kombination mit einem Adventssingen; jedenfalls wollen wir etwas auf die Beine stellen.» Eine Versammlung des ARL ohne das Thema des öffentlichen Verkehrs ist kaum vorstellbar. Auch heute nicht. Der Einbau eines Liftes an der Kornhausbrücke im Zuge der Gesamtsanierung wäre doch sinnvoll, sagt ein Mitglied und erhält damit Zustimmung. Ulrich Kriech erwähnt, dass eine Anbindung an die Stadt zwar nicht ganz vom Tisch, aber eben auch nicht so richtig vorangekommen sei. Das kommt auch Conradin Mohr bekannt vor. Bedingt durch den Wegzug aus dem Quartier tritt der ehemalige Präsident nach Jahrzehnten aus dem Leist aus und sagt mit einem Schmunzeln, ein Senkeltram sei bereits in den 1980er-Jahren ein Thema gewesen. Das nächste Thema der HV ist das Budget 2025, das einen kleinen Gewinn aufweist und genehmigt wird. Bei den folgenden Wahlen werden Raphael Dettling und Helmut Zohren für die austretenden Sibylle Matt Robert und Bettina Büchi in den Vorstand gewählt, ebenfalls gewählt werden die übrigen Mitglieder sowie Ulrich Kriech als Präsident.

Angebote für ältere Menschen

Das gewohnte Fachreferat nach der Versammlung deckt sich mit den Bestrebungen des Vorstandes zur Verbesserung der Situation für ältere Bewohnende. Désirée Aebersold, Projektleiterin bei Alter Stadt Bern, und Nina Müller, Quartierarbeiterin Bern Nord, stellen Angebote und Projekte für ältere Menschen vor. Die beiden Frauen machen dies nicht nur sehr kompetent, sondern ebenso anschaulich und angenehm unaufdringlich. Und sie lösen bei den allermeisten Anwesenden Erstaunen aus über die Vielzahl und die Vielfalt der Angebote, welche hauptsächlich darauf ausgerichtet sind, die soziale Teilhabe in den Quartieren zu fördern. Auch nicht zu unterschätzen ist der Beitrag der beiden Fachfrauen zu einem bunten Abschluss der Versammlung: Sie fordern die Anwesenden nämlich auf, spontan ihre Wünsche für das Quartier auf farbige Blätter zu notieren, die danach auf einen Flipchart geklebt werden. Zuoberst auf der Tafel? Ein rosa Blatt mit zwei Buchstaben darauf: ÖV.

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Désirée Aebersold (l.) und Nina Maurer stellten Angebote und Projekte für ältere Menschen vor.
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Die Antworten auf die Frage, was die Teilnehmenden für das Quartier wünschen.
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Präsident Ulrich Kriech begrüsst die Teilnehmenden zur HV.
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