«Es macht halt einfach immer noch Spass»
Wie im Vorjahr führte der Leist Bern Nord (LBN) seine Hauptversammlung im Nationalen Pferdezentrum (NPZ) durch. Insgesamt zog Präsident Thomas Ingold ein erfreuliches Fazit. Die Anzahl der Mitglieder ist gestiegen und das Engagement des Vereins machte sich bei mehreren Projekten bemerkbar.

Eigentlich hat kaum jemand ernsthaft erwartet – um einem späteren Traktandum vorzugreifen –, dass er es nicht mehr tun will. Obschon Thomas Ingold vor zwei Jahren angekündigt hatte, dass er nur noch bis zur HV 2025 als Präsident zur Verfügung steht. Jetzt ist 2025 und er tut es nochmals. Das Amt scheint wie gemacht für ihn, es mache halt nach wie vor Spass und das Feuer sei noch da, wird er später sagen. Als Erstes begrüsst er jedoch die Anwesenden, die danach das Protokoll der letztjährigen HV genehmigen. Einen speziellen Dank richtet er an das NPZ, dessen Sekretariat der Leist für administrative Arbeiten in Anspruch nehmen kann. Die neuen Gesichter unter den Anwesenden sind für Thomas Ingold ein Zeichen dafür, dass der Verein lebt, was auch bei der Präsentation des Jahresberichtes deutlich wird. «Einige der Projekte, die wir begleitet haben, sind in der Phase der Umsetzung; ob in unserem Sinne oder nicht, darüber müssen wir nicht mehr diskutieren. Sie sind nun einfach so, wie sie sind.»
Ausdauernd und hartnäckig
Diese nüchterne Akzeptanz der Umstände wird die Arbeit des Leistes weiterhin prägen. Das weiss der Präsident und es wird ihn nicht daran hindern, weiterhin die Anliegen der Mitglieder zu vertreten. Wenn nötig, auch mit einem zweiten Anlauf. So, wie Thomas Ingold das tat, nachdem er sich als aktives Mitglied der Quartierkommission DIALOG Nordquartier in die Diskussion zur Entwicklung der Allmenden eingebracht hatte. Und danach feststellte, dass die Haltung des Leistes im Positionspapier der Quartierkommission nicht berücksichtigt wurde: «Ich bin mir bewusst», sagt er, «dass die Haltung des Leistes nicht der Mehrheits-Meinung im Quartier entspricht. Aber ich gebe zu, es hat mich schon etwas verärgert, dass unsere Positionen völlig übergangen wurden.» Diese fasste er in einem Schreiben an den Gemeinderat zusammen, danach erhielt er – in Begleitung von Vertretungen des SC Bern und des BSC Young Boys – die Gelegenheit, bei der zuständigen Direktion vorzusprechen. Es ist diese sachliche Hartnäckigkeit, welche die Vorgehensweise von Thomas Ingold prägt. Ebenso sachlich räumt er ein, dass er sich manchmal schwertut mit den Positionen der Quartierkommission; trotzdem hält er fest, dass die Zusammenarbeit konstruktiv sei und dass man sich seitens der Kommission durchaus kompromissbereit zeige.
Newsletter mit Aktualitäten
Bezüglich der Allmenden geht der Präsident von einem längeren «Hosenlupf » aus, das letzte Wort sei noch nicht gesprochen. Weitere Stellungnahmen des Leistes betreffen auch die Verkehrsplanung. So wird eine Sperrung des Bahnhofplatzes für den motorisierten Individualverkehr als sehr kritisch eingestuft, ebenso eine Tramachse via Viktoriarain. Auf Ablehnung stösst hingegen die Idee zur Sperrung der Kornhausbrücke und der Hodlerstrasse. Im Weiteren weist Thomas Ingold auf den Newsletter hin, der neuerdings mehrmals jährlich elektronisch versendet wird. Dieses Medium will der Vorstand nutzen, um die Meinung der Mitglieder einzuholen, beispielsweise auch zur Idee eines Spitalprojektes der Lindenhofgruppe auf dem Areal des Springgartens im NPZ. Mit dem Hinweis auf die Publikumsanlässe und einem Einblick in die Vorstandstätigkeit schliesst Thomas Ingold den Jahresbericht ab und übergibt das Wort an Claudia Rösli-Weyer, der Verantwortlichen für die Finanzen. «Im abgeschlossenen Jahr resultierte zwar ein Minus von 2700 Franken», berichtet sie, «der Verlust ist jedoch um 1400 Franken tiefer, als wir budgetiert hatten.»
Bestätigung des Vorstandes
Das bezeichnet sie als ein gutes Resultat, denn: «Ich wiederhole es immer wieder: Wir wollen nicht Geld horten, wir wollen es ausgeben für unsere Mitglieder. Das ist unsere Existenzberechtigung.» Die leichte Reduktion des Vermögens auf 32 000 Franken beunruhigt sie nicht, dafür stellt sie erfreut fest, dass die Einnahmen durch die neu gewonnenen Mitglieder gestiegen sind. Zudem, so Claudia Rösli, könnten die Beiträge in etwa zwei Jahren leicht erhöht werden. Nachdem die Jahresrechnung und der Revisionsbericht genehmigt sind, bringen die Wahlen als Ergebnis die Wiederwahl des Präsidenten und des Vorstandes, aus dem Luc Hutter zurücktritt; er bleibt dem Leist jedoch erhalten im Support von ITAngelegenheiten. Nach einem Ausblick auf die Tätigkeiten im laufenden Jahr präsentiert Claudia Rösli das Budget 2025, das von der Versammlung genehmigt wird. Vor dem gewohnten Imbiss gibt es eine Präsentation zum Pferdezentrum durch dessen VR-Präsidenten Peter Gäumann.




