Ein Fest für alle – ehrenamtlich und mit viel Herzblut organisiert
Am 7. September ist es wieder so weit: Die Herzogstrasse präsentiert sich im festlichen Gewand und lädt ein zum grossen Fest für alle. Seit 1981 eine Institution im Quartier, liegt die Organisation des Festes dieses Jahr in neuen Händen und bietet wie gewohnt Geselligkeit in einer Mischung aus Konzerten, Flohmarkt und Kulinarik.
Wollte man für Eigenschaften wie Begeisterung oder Vorfreude Preise verteilen, man käme kaum drum herum, den Vorstand des Herzostrassenfestes damit auszuzeichnen. Und wenn zu diesen Werten noch Bescheidenheit und Seriosität hinzukommen, gilt das erst recht. Diesen Eindruck hinterlässt der neue Vorstand des Vereins, der das älteste Fest des Nordquartiers organisiert. Bezeichnend, dass alle fünf pünktlich zum Fototermin erscheinen, zwei von ihnen eine Stunde vorher zum Gespräch, ebenfalls pünktlich. Es sind Sayanthan Jeyakumar und Nina Sonderegger. Wie alle Mitglieder des Organisationskomitees leben sie im Nordquartier, was für sie eine wichtige Voraussetzung ist. «Drei von uns waren schon letztes Jahr dabei, um Einblick zu erhalten», sagt Sayanthan Jeyakumar, «das vorherige OK wollte noch das 40-Jahr-Jubiläum des Festes als seine letzte Ausgabe durchführen.» Das Fest findet dieses Jahr nur am Samstag statt, im Gegensatz zu den früheren Ausgaben, die jeweils das ganze Wochenende dauerten. Diese Redimensionierung erfolge bewusst, sagt der Mitorganisator, dadurch soll der Charakter eines Quartierfestes hervorgehoben werden; was sich auch darin äussert, dass nur eine Bühne aufgestellt wird.
Breites Angebot lokaler Anbieter
Dazu sagt Nina Sonderegger: «Wir wollten uns im Team erst mal einspielen und den Anlass nicht zu stark aufblähen; oberstes Ziel ist es, unser erstes Fest gut durchzubringen. Damit auch die 42. Ausgabe stattfinden wird.» Man wolle nicht alles auf den Kopf stellen, ergänzt Sayanthan Jeyakumar, schliesslich habe sich der bisherige Ablauf bewährt. Damit meint er eine Kombination aus Geselligkeit, Austausch unter Bewohnenden des Quartiers, Stöbern im Angebot der Marktstände und natürlich Essen, Trinken und Musik. Mit einem Kinderflohmi und vielen Spielsachen vom «Spielplatz Schützenweg» wird die angrenzende Kasernenwiese zum Tummelplatz für Kinder. Der Start für das Organisationskomitee sei erfreulich gewesen, bekräftigen die beiden, allerdings sind sie sich bewusst, dass die intensivste Zeit der Vorbereitung erst noch folgt. Hingegen, so Nina Sonderegger, steht das kulinarische Angebot bereits: «Es werden 14 Foodstände in der Strasse sein, vorwiegend von lokalen Anbietern. Das Angebot ist sehr breit, von asiatisch bis schweizerisch, von vegan bis fleischhaltig. Auch in diesem Bereich sollen sich alle wohl fühlen.»
Positive Reaktionen von Firmen
Ist für das leibliche Wohl schon mal gesorgt, befindet sich das musikalische Programm noch im Aufbau. Aber auch hier zeichnet sich ab, dass es dem jungen Organisationsteam gelingt, ein sehr respektables Programm zu präsentieren. «Der eine oder andere Act ist schon bestätigt», freut sich Nina Sonderegger, «weitere werden noch bekannt gegeben. Als einen Headliner konnten wir die Berner Band Open Season gewinnen. » Sobald das Programm feststeht, werde es auf der Website publiziert, wie überhaupt der gesamte Ablauf mit allen Informationen rund um das Fest, das vormittags um 10 Uhr beginnt. Wie das alles finanziert wird, erklärt Sayanthan Jeyakumar: «Der Verkauf der Festbändeli für 10 Franken ist ein wichtiger Zustupf, daneben sind wir sehr dankbar um Unterstützung aus dem Quartier. Wir haben an die meisten ansässigen Firmen ein Schreiben geschickt mit der Anfrage nach einem Sponsoring. » Es seien positive Reaktionen eingegangen, was die Organisatoren optimistisch vorausschauen lässt, was die Finanzierung betrifft. Die Anfragen wurden bewusst auf Firmen in der Umgebung beschränkt, ein Fest vom Quartier für das Quartier soll es sein. Jede Form der Unterstützung ist sehr willkommen, betonen die beiden.
Ohne Freiwillige kein Fest
Die Einnahmen setzen sich zusammen aus Standmieten, Sponsoring und Gönnerbeiträgen. Der Verkaufserlös der Getränke von den Bars, wie beispielsweise der FC Breitenrain eine betreibt, fliesst dem Verein zu. Sollte gar ein Reingewinn resultieren, würde dieser an gemeinnützige Projekte im Nordquartier verteilt. Alle Bemühungen des Vorstandes blieben jedoch ohne die Krönung eines gelungenen Festes, wären da nicht die freiwilligen Helferinnen und Helfer. Solche, wie Sayanthan Jeyakumar einer war; solche, wie sie auch für dieses Jahr gesucht werden. «Wir brauchen diese Allrounder, die bereit sind, dort anzupacken, wo es nötig ist. Beispielsweise beim Auf- und Abbau, für den Bändeli-Verkauf oder die Mitarbeit an einer Bar», erwähnt Nina Sonderegger eine sehr wichtige Aufgabe und hofft, dass sich zahlreiche Freiwillige melden. Gerade weil das Organisationskomitee erstmals in dieser Zusammensetzung tätig ist, erhält das persönliche Anliegen von Sayanthan Jeyakumar ein besonderes Gewicht: «Wir finden, das Herzogstrassenfest ist eine tolle Sache für das Quartier. Und wir tun alles, um einen gelungenen Anlass auf die Beine zu stellen. Deshalb sind wir enorm dankbar für jeden Besuch und jede Konsumation bei uns. Damit das Fest auch in Zukunft Teil des Quartierlebens bleibt.»
Helferinnen und Helfer gesucht
Das Herzogstrassenfest ist auf freiwillige Unterstützung angewiesen. Es fallen verschiedenste Tätigkeiten an, die jeweils in 3-Stunden- Schichten bewältigt werden. Es sind mehrere Schichten zwischen 10.00 und 24.00 Uhr möglich, der Einsatz ist vorgängig ersichtlich und damit planbar. Die Verpflegung an einem Food-Stand nach Wahl und Getränke sind gratis.