Wankdorfcity 3

Eine Schwammstadt als Leuchttum

Diskussionsabend zu einer einzigartigen Idee im Bauprojekt Wankdorfcity 3

Benjamin Steffen
afdn_wankdorfcity3.jpg
Wankdorfcity 3

Was ist eine Schwammstadt? Falls Sie mehr dazu wissen möchten, besuchen Sie 2029 Wankdorfcity 3, sobald die gestapelte Stadt – ein Quartier im Quartier – fertig gebaut sein soll. Falls Sie sich nicht noch fünf Jährchen gedulden möchten: Besuchen Sie am 2. Juli die zweite Folge der Gesprächsreihe TALK:back in der Shedhalle von Wankdorfcity 3 (18.30 Uhr).

Zu Gast sein werden der Landschaftsarchitekt Maurus Schifferli und die Berner Stadtplanerin Jeanette Beck. Schifferli zählt zu diesen wenigen Personen, die an der Konzeption von Wankdorfcity 3 von Anfang an beteiligt waren – und so auch an der Idee, die gestapelte Stadt auch zu einer Schwammstadt zu machen. Einfach erklärt, funktioniert eine Schwammstadt wie ein Küchenschwamm. Sie saugt Regenwasser auf und speichert es, bis sie es während Trocken- und Hitzephasen zurückgibt, in den Wasserkreislauf und den Pflanzen. Worin sich Wankdorfcity 3 von anderen bisher bekannten Projekten unterscheidet: dass das Prinzip der Schwammstadt auf eine ganze Siedlung angewendet wird, in einem Kreislauf, der all die Gebäude, Grünflächen und Terrassen bis in 70 Meter Höhe miteinander verbindet.

In diesem Kreislauf gibt es grössere autarke Systeme (beispielsweise die grosse Stadtterrasse auf 30 Meter Höhe), die auch in Trockenperioden praktisch keinen Zuf luss brauchen. Es gibt aber auch so etwas wie Zisternen, woher sich Wasser an solche Orte pumpen lässt, die grossen Schwankungen zwischen nass und trocken ausgesetzt sind. «Ein kleiner Garten trocknet viel schneller aus und hat früher Wasserbedarf », sagt der Landschaftsarchitekt und Schwammstadt-Spezialist Schifferli. Die Zisternen ermöglichen, dass derlei kleine Gärten nicht aus der Frischwasserleitung genährt werden müssen – nein, die Versorgung ist aus dem siedlungseigenen, gespeicherten Wasser möglich.

Wankdorfcity 3 soll zu einem Leuchtturmprojekt werden, nicht nur bern- oder schweiz-, sondern sogar europaweit, wie Schifferli sagt. Für Wankdorfcity 3 orientierte er sich primär an einem eigenen Projekt: am Vogelhaus mit Freiflughalle, das sein Büro für den Zoologischen Garten Basel entwarf, mit einem komplexen Indoor-System für Regenwald-ähnliche Bedingungen, aus Erfahrungen von der Masoala- Halle in Zürich, in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten in Basel. Eine Schwammstadt saugt Wasser auf – aber vorher viele Erkenntnisse aus nah und fern.


2. Juli 2024, 18.30 Uhr

TALK:back mit Maurus Schifferli und Jeanette Beck in der Shedhalle auf dem Gelände Wankdorfcity 3.

Eintritt frei, Anmeldung auf www.wankdorfcity3.ch


BEX_Banner_Anzeiger_Nordquartier_200x748px1.jpg