Lorraine-Breitenrain-Leist

«Die Lorrainestrasse ist die Lebensader des Quartiers»

Der Lorraine-Breitenrain-Leist (LBL) blickte anlässlich seiner Hauptversammlung auf ein insgesamt ruhiges Jahr zurück, obschon wegen den Bauvorhaben Lorrainestrasse und Turnweg ein hohes Engagement betrieben wurde. Die Opposition gegen die beiden Projekte war bereits im Vorjahr aktuell und ist noch nicht abgeschlossen.

Martin Jost
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Der Vorstand mit Beni Kappeler, Katharina Rentsch und Beat Häfeli (v. l.) wurde wiedergewählt. (Bilder: Martin Jost)

Die Gewohnheit des LBL, seine Mitglieder bereits ab dem Eintreffen und vor dem Beginn der Versammlung mit Apéro und Häppchen zu verwöhnen, darf als Glücksfall bezeichnet werden. Dieses Jahr war es jedenfalls einer, nachdem die Mitglieder wie gewohnt zur Berufsfachschule GIBB an der Lorrainestrasse 1 gegangen waren. Wo sie jedoch vor verschlossenen Türen standen, da die HV erstmals im Gebäude nebenan stattfand, in der Mensa 5 der GIBB. Was dazu führte, dass es etwas länger dauerte, bis alle anwesend waren. Bei der Begrüssung entschuldigte sich Co-Präsident Beat Häfeli für die Kommunikationspanne zwischen den Betreibern der Schulkantine und dem Vorstand. Die Mitglieder nahmen das gelassen, schliesslich sassen sie nicht auf dem Trockenen und hatten ausgiebig Zeit, sich auszutauschen. Danach genehmigten sie das Protokoll der letztjährigen Sitzung sowie den kurzen Jahresbericht, der ihnen bereits mit der Einladung zugestellt wurde. Dazu erwähnte Beat Häfeli, dass der Vorstand im vergangenen Vereinsjahr vor allem durch seine Einsprachen gegen die geplanten Bauvorhaben Lorrainestrasse und Turnweg beschäftigt gewesen sei.

Hohe Ausgaben durch Einsprachen

Gewohnt zügig ging er zur Jahresrechnung über, dieses Mal erstmals durch ihn selbst präsentiert, nachdem er seit einem Jahr auch für die Finanzen zuständig ist. Er bezifferte gleich zu Beginn den Verlust von gut 11 000 Franken, der wegen der Kosten der Einsprachen deutlich höher ausfiel als budgetiert. Beni Kappeler, ebenfalls Co-Präsident, bekräftigte, dass ausser den beiden Einsprachen keine anderen hängig sind und alles andere diesbezüglich abgeschlossen sei. Er dankte den Mitgliedern für die Unterstützung und Rückendeckung im Zusammenhang mit den Einsprachen und sprach sich klar dafür aus, diese aufrechtzuerhalten. Die weiteren Ausgabeposten haben dem Budget entsprochen, fuhr Beat Häfeli fort und verwies auf die letztjährige HV, an der über die geplanten Einsprachen informiert und abgestimmt wurde. Die Revisionsstelle empfahl Annahme der Jahresrechnung, was die Mitglieder denn auch taten, zudem erteilten sie dem Vorstand Entlastung. Die folgenden Wahlen des Vorstandes ergaben einstimmig, dass die Zusammensetzung unverändert bleibt; die beiden Co-Präsidenten wurden ebenso bestätigt wie Katharina Rentsch als Verantwortliche des Sekretariats, die im Anschluss verkündete, dass die Mitgliederbeiträge unverändert bleiben, also bei 25 Franken pro Jahr und Einzelmitglied.

Dank für das Vertrauen

Danach präsentierte Beat Häfeli das Budget für das laufende Vereinsjahr, das einen Verlust von zirka 4300 Franken vorsieht, zurückzuführen auf weitere Ausgaben im Zusammenhang mit den Einsprachen. Beni Kappeler äusserte sich zuversichtlich, dass dieser Kostenrahmen ausreichen wird; zudem hätten seine Abklärungen ergeben, dass möglicherweise mit der Unterstützung anderer Interessierter gerechnet werden kann. Beat Häfeli dankte den Mitgliedern für die Annahme des Budgets und damit auch für das Vertrauen in den Vorstand. Nach der Ehrung von Erna Schmidt-Zwahlen für 25 Jahre Mitgliedschaft im Leist durch Katharina Rentsch wies Beat Häfeli darauf hin, dass auch die Aktivitäten der nahen Zukunft stark geprägt sein werden durch die Ergebnisse aus den Einsprachen. Das bekräftigte Beni Kappeler und betonte, dass solche Aktivitäten zwar sehr aufwendig seien, aber seiner Meinung nach durchgezogen werden sollten, wenn kein tragbarer Kompromiss gefunden werde. Der Co-Präsident erwähnte die Begehungen am Turnweg und in der Lorrainestrasse mit grosser Beteiligung beider Parteien, die jedoch ausser dem hohen Aufwand kein Ergebnis gebracht hätten. Beide Angelegenheiten seien jetzt beim Regierungsstatthalteramt; sollte der Entscheid von dort negativ ausfallen, würde der Vorstand in Betracht ziehen, die Fälle an das Verwaltungsgericht weiterzuziehen.

YB, Allmenden und Fussball-EM

Vom ehemaligen Stadtrat Kurt Rüegsegger folgte eine weitere Wortmeldung zum Thema. Trotz geringer Erfolgsaussichten betonte er die Wichtigkeit beider Anliegen und stellte fest, dass die Lorrainestrasse als Lebensader des Quartiers nicht mit Einschränkungen belegt werden sollte. Dafür erntete er Applaus und die Zusicherung von Beni Kappeler, dass sich der LBL nicht zermürben lassen wird.

LBN-Präsi als Gastredner

Danach kündigte Beat Häfeli den gemütlichen Genussteil mit Nachtessen an und übergab zum Schluss das Wort an Thomas Ingold. Der Präsident des Leist Bern Nord informierte als Gast über einen Zankapfel, wie er die sehr unterschiedlichen Vorstellungen zur Nutzung beider Allmenden bezeichnete. Nachdem der BSC Young Boys in den Tagen zuvor seinen geplanten Campus der Öffentlichkeit vorstellte, beleuchtete Thomas Ingold sehr kompetent die komplexe Situation rund um die Allmenden bis hin zu den Auswirkungen auf die Fussball-Europameisterschaft der Frauen im nächsten Jahr, obschon das Projekt auf dem Gemeindegebiet von Bolligen und Ostermundigen realisiert werden soll. Seine Prognose, dass das Vorhaben vor einem langen und steinigen Weg stehe, wird sich wohl bewahrheiten.

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Katharina Rentsch ist Mitglied des Vorstands und leitet das Sekretariat.
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Beat Häfeli als Co-Präsident und Kassier führte durch die HV.
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Anstossen auf eine gelungene HV: Beni Kappeler, Co-Präsident.
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Erna Schmidt-Zwahlen (r.) wird von Katharina Rentsch geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft.
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